Nare Karoyan, Ira Givol & Simone Hirsch
„Indem ich mein Land verlor, verlor ich auch mich selbst.“ Diese Erfahrung von Sergej Rachmaninow ist eine ort- und zeitlose Beschreibung dessen, was viele Menschen kennen. Die Erfahrung von Flucht und Vertreibung reicht bis in die Anfänge der Menschheit zurück. Künstler stehen vor der besonderen Aufgabe, sich aus der Entfernung mit ihren Wurzeln kreativ auseinanderzusetzen. Exil hat viele Gesichter: Rachmaninows Flucht vor den Bolschewiki in die USA lässt ihn beinahe vollkommen verstummen, während Igor Strawinsky sich immer neu erfindet. Andere, wie Frédéric Chopin, den die Revolution in Polen zur Flucht nach Frankreich trieb, "erschafft für sich eine neue Welt" aus Tönen, während wiederum Kurt Weill und Erich Korngold ihre Musiksprache nach der Flucht aus dem Dritten Reich in Richtung des amerikanischen Broadway und Filmmusik entwickelten. Oder Paul Ben-Chaim, als Paul Frankenburger geboren, der nach Palästina auswanderte und den Grundstein der israelischen modernen Musik legte. Simone Hirsch (Mezzosopran), Ira Givol (Cello) und Nare Karoyan (Klavier) setzen sich textlich und musikalisch mit dieser hochemotionalen und komplexen Frage auseinander.
Weitere Informationen: narekaroyan.com